Winterregen von Robin (alter Titel: Weirdos)

 

Prolog

Es war einmal an einem Morgen im November oder Dezember. Die erste Klasse stand mit ihrer Lehrerin im strömenden Regen vor der Schule und wartete auf den Bus. Es sollte der erste Schulausflug für die kleinen ABC-Schützen werden. Überall waren Regenschirme aufgespannt, und die wenigen, die unter diesen keinen Platz fanden, hatten eben ihre Mützen aufgesetzt. Nur ein kleiner Junge stand ungeschützt im Regen. Langsam wurden seine Haare nass. Seine Mutter hatte ihm zwar eine Wollmütze mitgegeben, aber die war irgendwo tief unten in dem Rucksack verstaut, den er auf dem Rücken trug. Naja, der Bus würde ja hoffentlich gleich kommen.

»Hast du keine Mütze? Du wirst doch ganz nass«, hörte er auf einmal eine Stimme hinter sich. Es war die Stimme seiner Lehrerin.

»Doch, da hinten«, antwortete der kleine Junge und deutete dabei mit dem Zeigefinger nach hinten über seine Schulter in Richtung des Rucksacks.

Eigentlich hatte er erwartet, dass seine Lehrerin nun die Schnallen des Rucksacks öffnen würde, doch irgendetwas schien sie missverstanden zu haben, denn plötzlich spürte er ihre Hand dicht hinter seinem Nacken.

»Halt! Nein! Stopp!« wollte er noch schreien, aber da war es bereits zu spät. Die Lehrerin hatte bereits die dünne Kapuze in der Hand, die innen in seiner Winterjacke angenäht war, und zog diese heraus. Hey, die wollte er aber nicht aufsetzen! Seine Freunde hatten auch keine so komischen Kapuzen auf! Leider spürte er bereits, wie ihm die Lehrerin den dünnen Fetzen Stoff über den Kopf zog. Irgendwie war ihm die ganze Situation furchtbar unangenehm. Am liebsten wäre er im Boden versunken. Wo blieb denn nur dieser blöde Bus?

Für den kleinen Jungen schien es eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis das große Fahrzeug endlich um die Ecke bog und vor der Gruppe anhielt. Nachdem der Fahrer die Türe geöffnet hatte, war der Junge einer der ersten, die sich in den Bus drängelten. Erleichtert schob er sich die Kapuze vom Kopf, als er die erste Stufe erklomm. Jetzt fühlte er sich besser. Naja, zumindest solange, bis dann später während der Fahrt zwei Sitzreihen hinter ihm einer seiner Mitschüler den Bus voll kotzte. Mann, war das eklig! Aber das hat nun wirklich überhaupt nichts mehr mit der folgenden Geschichte zu tun.

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