Dies ist eine Leseprobe aus dem Roman »Winterregen« von Robin, den du in voller Länge im Story-Bereich auf der Seite www.kapuze-aufsetzen.net lesen kannst.

»Wir sehen uns ja dann später«, sagte ich und winkte ihr zu. Diesmal nahm ich die Treppe. Mit schnellen Schritten erreichte ich wieder das Zimmer, das ich mir bald mit einem anderen Patienten würde teilen müssen. Eigentlich hätte ich auch ein Einzelzimmer haben können und ärgerte mich jetzt etwas darüber, dass ich auf dem Anmeldeformular 'Doppelzimmer' angekreuzt hatte. Damals war mir der Gedanke sehr verlockend erschienen, vielleicht mit einem hübschen Jungen in einem Zimmer zu schlafen. Meine Homosexualität war immer noch ein wohl gehütetes Geheimnis. Eigentlich war ich mir auch immer noch nicht hundertprozentig sicher, ob ich überhaupt schwul war. Dass mich Mädchen nicht interessierten, das wusste ich zwar ganz genau, aber irgendwie war bei mir alles etwas komplizierter. Schon seit meiner Kindheit fand ich Kleidungsstücke mit Kapuzen irgendwie aufregend, obwohl ich keine Erklärung dafür hatte, warum das so war. Irgendwann hatte ich dann herausgefunden, dass man so etwas wohl Fetischismus nannte und ich nicht der einzige Mensch auf diesem Planeten war, der so merkwürdige Gefühle hatte. Diese Erkenntnis half mir allerdings auch nicht unbedingt weiter. Na gut, ich hatte also einen Fetisch für Kapuzenklamotten. Irgendwie kam ich mir damit zwar etwas abnormal vor, aber letztendlich blieb mir ja nichts anderes übrig, als meine merkwürdige Neigung einfach zu akzeptieren. Neben Kapuzensweatshirts mochte ich vor allem Winter- und Regenjacken aus Nylon, deren dünne Kapuzen im Kragen versteckt waren. Der Anblick von gutaussehenden Jungs, die eine Kapuze aufgesetzt hatten, löste bei mir jedes Mal recht heftige Gefühle aus. Auch meine Daunenjacke war aus schwarzem, leicht glänzendem Nylonstoff und hatte eine dünne Kapuze hinter einem Klettverschluss im Kragen. Sie lag immer noch auf dem Bett, auf das ich sie vorhin achtlos geworfen hatte. Jetzt nahm ich sie auf und hängte sie an die Garderobe neben der Zimmertür.


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